China steht in diesem Jahr im Mittelpunkt des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Warum?
Es hat sich wunderbar ergeben, dass das Chinesische Kulturjahr 2012 in Deutschland mit unserem, schon länger geplanten China-Länderschwerpunkt zusammenfällt. Dies hat einige sinnvolle Synergieeffekte mit sich gebracht. Wir haben zum Beispiel sehr konstruktiv im Vorfeld mit den chinesischen Kulturgremien zusammenarbeiten können. Darüber hinaus denke ich, dass es endlich mal an der Zeit ist, ein Land, das in den letzten Jahren so ungemein expandiert wie China, auch in seiner ganzen kulturellen Vielfalt zu präsentieren.
Was macht einen China-Schwerpunkt denn so ergiebig?
Ein Land, das eine jahrtausendealte Kultur aufweist, bietet natürlich einen unendlichen Reichtum. Hinzu kommt, dass sich neben der traditionellen chinesischen Kunst durch die Öffnung zum Westen hin eine außergewöhnliche europäisch geprägte Kulturszene in China gebildet hat.
Wie aber bildet man eine jahrtausendealte Kultur in „nur“ sieben Festivalwochen ab?
Das ist eben das Geheimnis unseres Planungsteams. Wir haben mehrere Reisen nach China unternommen, um uns mit der Kultur, der Mentalität, den Eigenheiten und Besonderheiten vertraut zu machen. Aus diesen zahlreichen Möglichkeiten haben wir die qualitativ hochwertigsten Ensembles, Solisten und Orchester ausgewählt, die einerseits einen hervorragenden Querschnitt durch die chinesische Kultur präsentieren und gleichzeitig sich ideal in das Kulturpanorama Schleswig-Holsteins fügen. So hoffe ich, ist ein Programm entstanden, das die Menschen neugierig auf das Reich der Mitte macht.
Wie klingt China beim Schleswig-Holstein Musik Festival 2012?
Von der Sängerin Urna aus der Inneren Mongolei bis zum Laoqiang-Schattenspielensemble aus der Gebirgswelt der Provinz Shaanxi. Vom Schlagzeugvirtuosen Li Biao bis hin zur Bach-Interpretin Zhu Xiao-Mei. Von den großen Orchestern, dem Shanghai Symphony Orchestra und dem China National Centre for the Performing Arts, bis hin zum traditionellen Shanghai Chinese Orchestra. Natürlich widmen wir uns auch der zeitgenössischen Musik Chinas, ein Höhepunkt hierbei ist sicherlich die Uraufführung der drei preisgekrönten Kompositionen des chinesisch-deutschen „ConTempo“-Kompositionswettbewerbs.