Auf dem Programm des Verbier Festivals im Sommer 2009 stand ein kammermusikalischer Höhepunkt mit Starbesetzung: Der amerikanische Violinist Joshua Bell, der israelische Cellist lettischer Herkunft, Mischa Maisky, und der russische Pianist Jewgeni Kissin boten eine herausragende Interpretation von Tschaikowskys Klaviertrio op. 50 "A la mémoire d'un grand artiste".
Das Klaviertrio komponierte Tschaikowsky zum Andenken an seinen Mentor Nikolai Rubinstein (1835-1881), der wie sein Bruder Anton zu den bedeutendsten Pianisten seiner Zeit gehörte, im Wirken aber eher auf den Moskauer Raum beschränkt blieb. 1866 gründete Nikolai Rubinstein das Moskauer Konservatorium und gewann den jungen Tschaikowsky, selbst frischer Absolvent des Sankt Petersburger Konservatoriums, als Lehrer der Harmonielehre. 1879 dirigierte Rubinstein dort die Premiere von Tschaikowskys Oper "Eugen Onegin".
Als ihn im März 1881 in Nizza die Nachricht von Rubinsteins Tod erreichte, kehrte er sofort nach Paris zurück, um seinem in der orthodoxen russischen Kirche Rue Daru aufgebahrten Freund die letzte Ehre zu erweisen. Der körperliche Schrecken des Todes sollte ihn für den Rest seines Lebens prägen. Ende 1881 komponierte er in Rom das Klaviertrio in a-Moll, das am 2. März 1882 zu Rubinsteins erstem Todestag am Moskauer Konservatorium uraufgeführt wurde.