Die Europäische Union hat die Übernahme des Musikgeschäfts von EMI durch Universal - unter Auflagen genehmigt. Das EMI-Plattenlabel Parlophone und andere Vermögenswerte muss Universal verkaufen. Die EMI-Zerschlagung ist damit fast komplett. Eine von Sony angeführte Investorengruppe hatte bereits das EMI-Verlagsgeschäft übernommen. Damit bleiben nur noch drei sogenannte Majors am globalen Musikmarkt bestehen: Universal, Sony Music und Warner.
Electric and Musical Industries Ltd wurde als Zusammenschluss von UK Columbia Records und Gramophone Company/HMV im März 1931 gegründet. Die Wurzeln von EMI reichen damit zurück bis in das Jahr 1898, als die Londoner Gramophone Company unter Beteiligung von Emil Berliner gegründet wurde. Im gleichen Jahr eröffnete EMI die Abbey-Road-Studios.
Emil Berliner
Während des Zweiten Weltkrieges und in den Jahren danach entwickelten die EMI Laboratories u.a. Radaranlagen. 1958 wurde der erste Transistorcomputer Englands vorgestellt. In der Folge konnte das Unternehmen enorme Gewinnen mit dem Verkauf von Beatles Platten. Im Februar 1979 kaufte EMI United Artists Records. Im Jahr 1980 fusionierte die EMI mit Thorn Electrical Industries zu Thorn EMI Ltd. Zu den Tätigkeitsfeldern, die Thorn Electrical Industries mit in den Konzern brachte, gehörten unter anderem Radar- und Verteidigungstechnik, was auch dem Plattenlabel einige Kritik einbrachte. 1991 übernahm Thorn EMI Chrysalis Records sowie im Jahr 1992 für eine Milliarde US-Dollar Virgin Records von Richard Branson. Der Konzern wurde 1996 wieder in die beiden Gesellschaften Thorn und EMI Group aufgeteilt.
Der Niedergang der EMI, die neben den Beatles, Beach Boys, Pink Floyd, Coldplay und Robbie Williams zu Weltstars machte, begann 2007. Der Investor Terra Capital übernahm für umgerechnet 5,45 Milliarden Euros EMI. Durch den Einbruch im CD-Verkauf, hatte die EMI zwischendurch einen Verlust von ca. 265 Millionen Pfund "erwirtschaftet". Im Juni 2011 gab EMI bekannt, alle „potenzielle strategische Alternativen“ zu prüfen. Universal und Sony schlugen zu.
Siehe auch dazu:
Deutsche Grammophon