13. November 2012

Das Bach-Archiv Leipzig

Anlässlich des 200. Todestages Johann Sebastian Bachs wurde das Bach-Archiv Leipzig am 20. November 1950 gegründet. Ziel war es, die über die Stadt Leipzig verteilten Quellen und Dokumente zum Leben und Schaffen des Thomaskantors zusammenzuführen und für die Zukunft zu bewahren. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Institution zu einem weltweit renommierten Forschungszentrum, das sich auch als Veranstalter des 1999 im Namen der Stadt Leipzig eingeführten jährlichen Bachfestes Leipzig erfolgreich etabliert hat.

In seiner Heimstatt, dem historischen Bosehaus gegenüber der Leipziger Thomaskirche, beherbergt das Bach-Archiv Leipzig neben einem Forschungsinstitut mit Bibliothek auch ein Museum aktuellen Standards mit 500m² Ausstellungsfläche. Mehrere Kabinettausstellungen pro Jahr und zahlreiche museumspädagogische Angebote werden hier ebenso realisiert wie eine eigene Kammermusikreihe im barocken Sommersaal des Hauses. Zudem werden der Internationale Bach-Wettbewerb und seit 1999 das jährlich stattfindende Bachfest Leipzig vom Bach-Archiv Leipzig ausgerichtet.




In Kooperation mit dem Packard Humanities Institut in Kalifornien, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Forschungsgemeinschaft werden zudem die Opera der Bachsöhne Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel ediert und die Originalhandschriften Johann Sebastian Bachs im Rahmen des Projekts »Bach Digital« gescannt und dem Musikfreund via Netz zugänglich gemacht. Insbesondere seit der Überführung in die Rechtsform einer Stiftung im Jahr 1998 gab es zahlreiche offensichtliche Neuerungen und Weiterentwicklungen. So wurde im Folgejahr das erste durch das Bach-Archiv organisierte Bachfest Leipzig veranstaltet, das Archiv wurde zum An-Institut der Universität Leipzig erkoren inklusive dem Engagement, adäquaten wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden, und nach der umfassenden Renovierung und Erweiterung des Bosehauses wurde im März 2010 unter weltweiter Beobachtung das Bach-Museum Leipzig durch den Bundespräsidenten Horst Köhler wiedereröffnet. Heute findet der interessierte Besucher im Komplex des Bach-Archivs Leipzig ein umfassendes Angebot an Information rund um den berühmten Komponisten. Während sich Persönlichkeiten der internationalen Bachforschung und -interpretation in der Bibliothek mit autographen Quellen befassen und im museumspädagogischen Bereich Kindergartengruppen basteln, stöbern zeitgleich interessierte Touristen im Shop des Bach-Museums nach musikalisch inspirierten Souvenirs.
Das Bach-Archiv Leipzig ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts. Sie wird getragen von der Stadt Leipzig, der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Sachsen. Seiner Satzung gemäß verfolgt das Bach-Archiv ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Es wird von einem Vorstand geleitet; die Aufsicht übt ein Stiftungsrat aus, dem der Vorstand beisitzt. Vorstand und Stiftungsrat werden von einem Kuratorium beraten, dem renommierte Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft angehören.

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