21. Dezember 2012

Alexander Borisovich Goldenweiser (1875-1961)

Sowjetischer Pianist, Klavierpädagoge, Komponist, Musikschriftsteller und sozialer Aktivist. Alexander Borisovich Goldenweiser wurde am 26. Februar 1875 in Chisinau, Moldawien geboren. Sein Vater war Rechtsanwalt, seine Mutter Sängerin und Pianistin. Sie führte ihn in die Welt der Musik ein. 1883 zog die Familie von Chisinau nach Moskau. Goldenweiser wurde dort zuerst von Vasily Prokunin, der Schüler von Tschaikowski war, intensiv unterrichtet. 1889 ging er dann anschliessend zum Staatlichen P. - I. Tschaikowski Konservatorium in Moskau. Zu dieser Zeit war er eng befreundet mit Leon Tolstoi.


 

Goldenweiser schloss dort sein Klavier-Studium im Jahr 1895 ab. Seine Professoren waren damals Pawel Pabst und Aleksandar Siloti. Er studierte weiter Komposition bei Michail Ippolitov-Ivanov und Taneyev. 1904 wurde er Professor an der Schule der Philharmonischen Gesellschaft. Von 1906 bis 1961 wurde er selbst Professor am P.-I. Tschaikowski Konservatorium in Moskau. Von 1922-24 und von 1939-42 war er sogar dessen General-Direktor. Alexander Goldenweiser ist anerkannt als Mitbegründer der sowjetischen Klavier-Schule. Er war maßgeblich beteiligt an der Gründung und weiterführung des erfolgreichen russischen Lehrsystem für Klavier, das so viele weltbekannte Pianisten hervorgerufen hat.
 
 

 
Unter seinen Studenten waren Lazar Berman, Grigory Ginsburg, Dmitri Baschkirov, Sulamita Aronovsky, Dmitry Kabalevsky und Samuel Feinberg. Alexander Goldenweiser schuf drei Opern, die Revolutionskantate "Das Licht des Oktobers", Kammer-und Instrumental-Ensembles und zahlreiche Klavierstücke (Trios, Sonaten und Fugen). Er schrieb auch viele kritische Essays, Memoiren, Theaterstücke und Romane. 1940 erhielt er den Titel "Doktor der Künste" und 1946 die Auszeichnung "Volkskünstler der UdSSR". Darüber hinaus erhielt er für sein Schaffen und Engagement den Lenin-Orden und wurde mit weiteren Medaillen geehrt. Alexander Goldenweiser starb am  26. November 1961 in Moskau.

Siehe auch dazu:
P.-I. Tschaikowski Konservatorium in Moskau