22. Dezember 2012

Staatliches Moskauer P.-I.-Tschaikowski-Konservatorium

Das Staatliche Moskauer P.-I.-Tschaikowski-Konservatorium wurde 1866 von dem begabten Pianisten, Dirigenten und Komponisten Nikolai Grigorjewitsch Rubinstein, Bruder des russischen Pianisten und Komponisten Anton Rubinstein und Gründer des Sankt Petersburger Konservatoriums gegründet, der bis zu seinem Tod im Jahre 1881 auch sein Direktor sowie Professor für Klavier und Dirigent des Studenten-Schülerorchesters war. Ihm folgten im Direktorenamt der Pianist und Komponist S. I. Tanejew (1885—1889), der Pianist und Dirigent W. I. Safonow (1889—1905) und der Komponist und Dirigent Ippolitow-Iwanow (1906—1922), die alle einen bedeutenden Beitrag zur weiteren Entwicklung des Konservatoriums leisteten. In das Gebäude in der Bolschaja-Nikitskaja-Straße zog das Konservatorium ganz zu Beginn der 1870er Jahre ein. Das damalige Herrenhaus war in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts nach einem Entwurf des Architekten W. I. Baschenow für die Fürstin Jekaterina Romanowna Daschkowa gebaut worden, die Direktorin der Russischen Akademie der Wissenschaften war und der seit 1766 das Grundstück gehörte. Der Namensgeber, Pjotr Iljitsch Tschaikowski hatte hier bis etwa 1878 eine Stelle als Dozent für Theorie und Harmonielehre inne.
 
 
Das Hauptgebäude

Das heutige Domizil des Konservatoriums, ein Ensemble im klassischen Stil mit drei Unterrichtsgebäuden und drei Konzertsälen, entstand 1893—1901 nach einem unentgeltlich angefertigten Projekt des Architekten W. P. Sagorski. Dank ins Deckengewölbe eingefügten keramischen Hohlkörpern zeichnen sich die Konzertsäle durch eine vorzügliche Akustik aus. Von dem alten Baschenowschen Gebäude blieben die Fassade des Zentralteils mit einer sich über zwei Etagen erstreckenden Halbrotunde sowie die Mauern des rechten Seitenflügels erhalten. 1940, als der 100. Geburtstag Tschaikowskis begangen wurde, erhielt das Konservatorium den Namen des großen Komponisten. 1954 wurde vor dem Gebäude ein von W. I. Muchina stammendes Tschaikowski—Denkmal aufgestellt.


Der grosse Saal

Der Große, der Kleine und der Rachmaninow—Saal des Konservatoriums sind hinsichtlich ihrer Akustik Moskaus beste Konzertsäle. Außerdem beherbergt das Konservatorium noch den N.-J.-Mjaskowski-Konzertsaal und ein N.-G.-Rubinstein-Museum.Durch einen Erlass des Präsidenten der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik vom 18. Dezember 1991 wurde das Moskauer Konservatorium zu einem besonders wertvollen Objekt des nationalen Erbes erklärt.

Das Moskauer P.-I.-Tschaikowski-Konservatorium gehört zu den weltweit führenden Konzertzentren und ist Mitorganisator der in Moskau veranstalteten Musikfestivals und Interpretenwettbewerbe, darunter des Tschaikowski-Wettbewerbs. Auf dem Konservatorium wurde beinahe die gesamte Elite der russischen Musik ausgebildet. Berühmte Absolventen sind z. B.
Sergei Rachmaninov, Alexander Skrjabin, Nikolai Medtner, Reinhold Glière, Lazar Gosman, Emil Gilels, Jewgeni Krylatow, Dimitri Baschkirov, Felix Gottlieb, und Alexander Kobrin.