Hans Guido Freiherr von Bülow wurde am 8. Januar 1830 in Dresden geboren. Er war als Pianist und Dirigent gleichermaßen berühmt und trat auch als Komponist in Erscheinung. Seine pianistische Ausbildung begann er mit Unterstützung von Clara Schumann und seiner Cousine, der Sängerin Livia Frege in Leipzig. Hier lernte er auch Felix Mendelssohn Bartholdy kennen. In der Folge wurde er zum glühenden Verehrer Richard Wagners. Seine pianistischen Anleitungen erhielt er bei Franz Liszt zwischen 1844 und 1846 in Dresden und Weimar.
Im Herbst 1850 ging er nach Zürich zu Richard Wagner, der ihn zum Dirigent ausbildete. Aus dem Lehrer-Schüler-Verhältnis entwickelte sich eine Freundschaft, die später stark getrübt wurde. Ab 1864 wirkte Hans von Bülow als Hofkapellmeister in München, wo er unter anderem die Uraufführungen der Wagner-Opern "Tristan und Isolde" in 1865 und "Die Meistersinger von Nürnberg" in 1868 dirigierte. Nach der Scheidung von seiner Frau, die ein Verhältnis mit Wagner hatte, begann Bülow ein rastloses Konzertleben, das er erst mit der Anstellung 1877 als Hofkapellmeister in Hannover vorübergehend aufgab. Von 1880 bis 1885 war er Hofmusikintendant in Meiningen. Er machte die Kapelle zu einem international gefeierten Eliteorchester, das durch Orchester-Tourneen in der Schweiz, Holland, Dänemark und England, in Europa bekannt und geschätzt wurde.
Hans von Bülow Medaille
Von 1887 bis 1893 wurde Hans von Bülow der erste Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, die er zu einem Spitzenorchester formte. Seit den 1970er Jahren verleihen die Berliner Philharmoniker die Hans-von-Bülow-Medaille und ehren ihren ersten Chefdirigenten, indem sie herausragende Musiker und Dirigenten auszeichnen.
Hans von Bülow starb am 12. Februar 1894 in Kairo. Er wurde auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf in Hamburg begraben. In Meiningen, wo er tätig war, wird vom 12. bis 19. Juli 2012 der Erste Internationale Wettbewerb Hans von Bülow zu Ehren des Musikers ausgetragen.