10. Januar 2013

Kurt Masur


Kurt Masur wurde 1927 im damals schlesischen Brieg (heute Brzeg) geboren und studierte Klavier, Komposition und Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Der Dirigent ist in einzigartiger Weise dem Erbe des Komponisten, Musikorganisators und Dirigenten Felix Mendelssohn Bartholdy verpflichtet. Als Präsident der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung Leipzig hat er u. a. die Sanierung des Mendelssohn-Hauses (des letzten Wohnsitzes des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy) gegen viele Schwierigkeiten durchgesetzt.




Seine ersten Dirigierverpflichtungen führten ihn 1948 an das Landestheater Halle und später als 1. Kapellmeister an die Opernhäuser von Erfurt und Leipzig. Im Anschluss daran wurde er 1955 Dirigent der Dresdener Philharmonie und kehrte 1958 zur Oper als Generalmusikdirektor am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin zurück. Von 1960 bis 1964 war Masur Musikalischer Direktor an der Komischen Oper Berlin, wo er eng mit dem berühmten Regisseur Walter Felsenstein zusammenarbeitete. Im Jahre 1967 wurde er zum Chefdirigent der Dresdener Philharmonie ernannt, dessen Position er bis 1972 innehatte. Von 1970 bis 1996 war Kurt Masur Gewandhauskapellmeister des Leipziger Gewandhausorchesters. 1996 ernannte ihn das Orchester zu seinem ersten „Ehrendirigenten“.

Von 2000 bis 2007 war Kurt Masur Principal Conductor des London Philharmonic Orchestra und zuvor von 1991 bis 2002 im Amt des Music Director des New York Philharmonic tätig. Erstmalig in der Geschichte des Orchesters wurde ihm der Titel „Conductor Emeritus“ verliehen. Des Weitern erhielt er 1992 den Titel „Honorary Guest Conductor“ des Israel Philharmonic Orchestra. Von September 2002 bis August 2008 war er Musikdirektor des Orchestre National de France in Paris. Mit Beginn der Spielzeit 2008/09 verlieh ihm das Orchester den Titel „Ehrenmusikdirektor auf Lebenszeit“. Im Jahre 2008 feierte Kurt Masur sein 60-jähriges Jubiläum als Dirigent.

Einen besonders wichtigen Platz in Kurt Masurs Leben nimmt seine Tätigkeit für den musikalischen Nachwuchs ein. Er dirigiert junge Orchester und gibt zahlreiche Meisterklassen. Kurt Masur ist seinem Publikum und der Orchesterwelt nicht nur als Dirigent, sondern auch durch seine humanitären Verdienste bestens bekannt. Ab 1989 kam ihm eine entscheidende Rolle in der friedlichen Regelung der Leipziger Montagsdemonstrationen zu, die zur deutschen Widervereinigung beitrugen. 1995 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Am 19. April 1999 erhielt er das Bundesverdienstkreuz der polnischen Republik. Im Jahr 2004 wurde er mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet.

Kurt Masur ist ein gern gesehener Gast bei allen weltweit führenden Orchestern. Er dirigiert in jeder Spielzeit die meisten großen amerikanischen Orchester wie die von New York, Boston, Cleveland, Philadelphia, Chicago, San Francisco und Washington D.C. In Europa pflegt Kurt Masur eine enge Zusammenarbeit mit dem Gewandhausorchester, den Dresdner Philharmonikern, den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouw Orchester Amsterdam, dem Orchester Santa Cecilia in Rom, dem Orchester der Mailänder Scala und dem Orchester des Teatro La Fenice, dem London Philharmonic Orchestra und vielen anderen. Masurs Gesamtdiskographie umfasst über 100 Aufnahmen mit verschiedenen Orchestern.

Siehe auch dazu:

Kurt Masur übernimmt die Schirmherrschaft des Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerbs