28. Januar 2013

Laeiszhalle / Musikhalle Hamburg

Am 4. Juni 1908 wurde die Laeiszhalle, auch Musikhalle genannt, damals das größte und modernste Konzerthaus Deutschlands, festlich eingeweiht. Der bekannte Hamburger Reeder Carl Heinrich Laeisz hatte testamentarisch verfügt, dass die Firma F. Laeisz den Betrag von 1,2 Millionen Mark stiftet und damit den Bau "einer würdigen Stätte für die Ausübung und den Genuss edler und ernster Musik" ermöglicht. Die Summe wurde später von seiner Witwe Sophie Christine Laeisz noch erhöht. Die Architekten Martin Haller und Erwin Meerwein, die sich bereits mit dem Bau des Rathauses in Hamburg einen Namen gemacht hatten, errichteten das neobarocke Konzerthaus, das bis heute zu den schönsten Europas zählt. Während anfangs die Namen „Laeiszhalle“ und „Musikhalle“ parallel benutzt wurden, bürgerte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Name „Musikhalle“ ein, der mit der Umwandlung der Musikhalle in einen Landesbetrieb der Freien und Hansestadt Hamburg 1996 endgültig zur Marke im internationalen Rahmen gemacht wurde. Im Januar 2005 wurde die „Musikhalle“ nun offiziell auf den Namen „Laeiszhalle“ getauft.

Von Beginn an hat die Laeiszhalle Hamburg Musikgeschichte geschrieben: Prominente Künstler wie Richard Strauss, Sergej Prokofjew, Igor Strawinsky und Paul Hindemith spielten und dirigierten eigene Werke. Der 12-jährige "Wundergeiger" Yehudi Menuhin gab 1930 ein umjubeltes Gastspiel, und Maria Callas' legendäre Konzerte sind unvergessen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, den sie unversehrt überstand, erlebte die Laeiszhalle ein ungewöhnliches Intermezzo: Die britischen Besatzer nutzten ihre Räume vorübergehend als Funkhaus für ihren Militärsender BFN und lagerten im Foyer 60.000 Jazz-Schellackplatten. Vladimir Horowitz gab in der Laeiszhalle am 21. Juni 1987 sein leztes Konzert. Arturo Benedetti Michelangeli beendete ebenfalls an dieser Stelle am 1. Mai 1993 seine Konzert-Karriere. 

Nach wie vor geben sich die internationalen Stars der Musikwelt in der Laeiszhalle, am Johannes-Brahms-Platz, die Klinke in die Hand. Zugleich ist die Laeiszhalle Treffpunkt für das Hamburger Musikleben. Die renommierten Orchester der Stadt, die Philharmoniker Hamburg, das NDR Sinfonieorchester und die Hamburger Symphoniker sowie das Ensemble Resonanz als »Ensemble in Residence« sind hier beheimatet.

Gemeinsam mit der küntigen Elbphilharmonie Hamburg wird die Laeiszhalle auch in Zukunft im Zentrum des Musiklebens Hamburg bleiben. Garantie dafür ist die gemeinsame Intendanz für beide Häuser durch Christoph Lieben-Seutter. Bereits heute werden die Konzerten in der Laeiszhalle als "Elbphilharmonie Konzerte" vermarktet.