Er ist einer der höchstdotierten Auszeichnungen für Neue Musik und wurde in der Vergangenheit an Salvatore Sciarrino, Klaus Huber und Friedrich Cerha verliehen - nun erhält Georg Friedrich Haas den Musikpreis Salzburg. Die Preisverleihung wird im März 2013 im Rahmen der Salzburg Biennale stattfinden.
Die hochkarätige Jury, die aktuell aus Markus Hinterhäuser, Claus Spahn und Pierre Laurent Aimard besteht, begründete ihre Entscheidung folgendermaßen: "Georg Friedrich Haas gehört heute zu den unverwechselbaren Persönlichkeiten unter den Komponisten der Gegenwart. Unabhängig von allen kompositorischen Moden hat er sich - menschlich still und künstlerisch unbeirrbar - über die Jahrzehnte seines Schaffens hinweg eine herausragende künstlerische Eigenständigkeit erarbeitet. (...) Seine Musik bewegt sich seitdem abseits der tradierten kompositorischen Pfade, ist hochelaboriert - und bleibt trotzdem für den Hörer auf unmittelbare Weise erfahrbar."
Weiter heißt es: "Haas zieht sich in seinen Kompositionen nicht auf ein geschlossenes System zurück und gibt sich mit dem einmal Entwickelten und Erreichten nicht zufrieden, sondern stellt, geprägt von Skepsis gegenüber jeder Form von Dogmatik, die zentralen Fragen nach Klang, Form und Struktur in seinem Werk immer wieder neu. Haas hat sich so zu einem unermüdlich Suchenden in der Gegenwartsmusik entwickelt. Zentrales Kennzeichen seiner kompositorischen Handschrift ist neben der Fähigkeit zu skrupulöser, rigoroser Materialbefragung, ein untrüglicher Klangsinn. (...) Sein umfangreiches Oeuvre ist facettenreich. Und es spricht bei aller Komplexität immer emphatisch zum hörenden Menschen."
Georg Friedrich Haas wurde 1953 in Graz geboren. Er studierte in den 70er Jahren Komposition in Graz bei Iván Eröd und Gösta Neuwirth sowie bei Friedrich Cerha in Wien. Als Professor für Komposition lehrte Haas an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und seit 2005 an der Hochschule für Musik der Musikakademie der Stadt Basel. In Salzburg wurden die Werke von Haas in der Vergangenheit beim Festival Aspekte, beim Zeitfluss-Festival sowie bei den Salzburger Festspielen aufgeführt. Zudem war Haas 1993 Stipendiat der Salzburger Festspiele. Zu seinen Preisen gehören der Ernst-Krenek-Preis sowie der Große Österreichische Staatspreis für Musik.